Änderungsantrag zu Schließzeiten in Kindertagesstätten in den Sommerferien

In der Ratssitzung am 12.02.2019 wird eine Beschlussvorlage der Verwaltung zum Thema „Maßnahmenkatalog zur Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten, Umsetzung des Konzepts für ein Pilotprojekt zur Erprobung der Verringerung/Abschaffung der Schließzeiten in Kindertagesstätten in den Sommerferien“ behandelt. Dabei geht es um die Erprobung die derzeitigen dreiwöchigen Schließzeiten in städtischen Kitas zu verkürzen.

Hier unser Änderungsantrag dazu sowie der Redebeitrag zur Einbringung des Antrages:

Maximilian P. Hahn:
Unser Änderungsantrag beinhaltet wieder einmal den angedachten Weg und die Stoßrichtung konsequent zu Ende zu denken. Wir als Fraktion befürworten natürlich den Fanservice an die Eltern, denn es geht hier um die Eltern. Glückliche Eltern bedeutet glückliche Bürger.

Warum sollten wir so schleichend die Belastung maximieren, wenn wir mit diesem schönen Pilotprojekt zeigen können, was so alle geleistet werden kann. Schichtarbeit sind viele Eltern ja gewohnt, warum dann nicht auch die Erzieher? Mit der Ausweitung des Betreuungsangebotes auch aufs Wochenende, lernen sie endlich selbst, wie sich das anfühlt. Und die Eltern können endlich mal ihren wohlverdienten freien Samstagvormittag so verbringen, wie sie es vor der Schwangerschaft taten.

Wir brauchen hier nicht schüchtern zu sein, es gibt weltweit über 1300 kinderfreie Hotels und der Ruf nach kinderfreien Zonen wird immer lauter. In Deutschland hat es ein Rügener Restaurantbesitzer vorgemacht: Seitdem dort abends Kinder keinen Zutritt mehr haben, brummt der Laden.

Meine Damen und Herren,
stellen Sie sich doch mal einen kinderfreien Sonntag vor: Keine schreienden Kinder in der Stadt. Endlich können wir alle die Ruhe genießen. Kein Einlass für Kinder im ECE in den Schlossfassaden – Schilder mit „Wir müssen draußen bleiben“ sind schnell angebracht und schon ist Ruhe im Karton. Denken Sie doch nur einmal an die ganzen glücklichen, dann „temporär kinderlosen Eltern“, die nun nicht mehr genervt und abgehetzt mit ihren Kinderwagen durch die Passagen stratzen, sondern nun gemütlich mit einem Chailatte oder einem Glas Sekt ihr Erspartes nur so rausblasen. Kein nerviges „Ute Heidrun, komm weg bei die Regale“ oder „Torben Tobias, du stellst die Schmuckimitate und die Weinbrandfläschchen sofort wieder zurück“. Ein kinderfreies Braunschweig, quasi das Paradies vorweggenommen.

Jeder Meter, der im sozialen Sektor von der Wirtschaft eingenommen wird, ist ein Erfolg für die Wirtschaft und darum sollte es uns immer gehen. Ohne Moos nichts los. Denn entspannte Eltern starten laut aktuellen Forschungsergebnissen viel produktiver in die Woche und leisten somit mehr für unser aller Wohl.

Schließlich haben uns alle auch Eltern gewählt. Da ist es die logische Schlussfolgerung, dass wir uns mit unserer Politik im Jugendhilfeausschuss auch in erster Linie um die Anliegen der Eltern kümmern und nicht um die Kinder und Jugend. Über die Einrichtung eines Gremiums Elternhilfeausschuss möchte ich mich jetzt aber noch nicht äußern. Ich hoffe, Sie haben das verstanden und stimmen unserem Änderungsantrag zu. Vielen Dank.