Uns erreichte im Juni eine Anfrage von regionalbraunschweig.de mit der Bitte um eine Stellungnahme von DIE FRAKTION P² (Die PARTEI | PIRATEN) zu dem Vorschlägen des ADFC e.V. „Einfach mal machen“ – Mehr Platz fürs Rad. Dem sind wir sehr gerne nachgekommen. Hier die Stellungnahme:
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Grundsätzlich ist die Vorgehensweise Radwege und Radfahrmöglichkeiten auszuweiten durch Umnutzung eines Fahrstreifens, temporäre Sperrung oder Ausweisung von Spielstraßen sinnvoll. Hannover, München, Stuttgart, Berlin und viele andere Städte haben und sind mit gutem Beispiel voran gegangen, und Braunschweig muss nachziehen [1,2,3,4].
Kein Trend, sondern Umdenken
Immer mehr Menschen fahren Rad. Dieser Trend ist ein gesellschaftliches Umdenken, er wird nicht nur anhalten, sondern zunehmen, auch unter den Älteren. Es gehört eben nicht mehr zum guten Ton mit dem PKW in die Stadt oder zum Bäcker zu fahren. Mehr Fahrradfahrende brauchen einfach auch mehr Platz – das gilt genauso für Kinder und Familien. Warum gilt also ein Argument, welches vor Jahrzehnten für den Bau von ausladenden, komfortablen Straßen für immer noch mehr PKWs sorgte, jetzt nicht auch für den Radverkehr?
Umverteilung öffentlicher Raum
Die Umverteilung des öffentlichen Raums zugunsten von ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr ist längst überfällig. Daher ist der Ansatz vom ADFC „einfach mal machen“ recht unkonventionell, spiegelt jedoch den Unmut der Radfahrenden über den aktuellen Zustand gut wieder. Dennoch bietet er die Möglichkeit, von den skizzierten Maßnahmen diejenigen zuerst umzusetzen, die unproblematisch sind und relativ wenig Arbeitsaufwand verursachen – eine Priorisierung seitens der Verwaltung könnte sich da als sehr hilfreich erweisen.
Verkehrsraum als Reallabor
Prädestiniert für die Umsetzung wären die drei Vorschläge für die Casparistraße – hier könnten in einer Straße gleich 3 Maßnahmen gestartet werden: Die Straße für die Linksabbieger und den Durchgangsverkehr zu sperren und einige Parkplätze temporär umzunutzen, also sie mit Parklets zu bestücken – sei es um mehr Sitzfläche im öffentlichen Raum zu erhalten oder Fahrradabstellanlagen anzubringen. Seit 2018 haben wir die Verwaltung wiederholt nach Parklets gefragt und auf die Möglichkeiten hingewiesen. [5,6] Und da es sich dabei um temporäre Umsetzungen handelt, können die Maßnahmen ggf. rückgängig gemacht werden oder andere Lösungsansätze ausprobiert werden. Hier wird also der Verkehrsraum zum Reallabor.
Quellen:
[1] https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Eilenriede-und-Grosser-Garten-Stadt-Hannover-macht-Strassen-fuer-Radfahrer-frei
[2] https://www.muenchen.de/verkehr/aktuell/2020/pop-up-bike-lanes-stadtrat.html
[3] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mobilitaet-in-stuttgart-stadt-plant-zwei-temporaere-radfahrstreifen.04cd40cb-ec26-4de5-a3cb-041a48c6dba3.html
[4] https://www.deutschlandfunkkultur.de/berlin-wie-das-coronavirus-die-einrichtung-von.1001.de.html
[5] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1009317
[6] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016523
Uns erreichte im Juni eine Anfrage von regionalbraunschweig.de mit der Bitte um eine Stellungnahme von DIE FRAKTION P² (Die PARTEI | PIRATEN) zu dem Vorschlägen des ADFC e.V. „Einfach mal machen“ – Mehr Platz fürs Rad. Dem sind wir sehr gerne nachgekommen. Hier die Stellungnahme:
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Grundsätzlich ist die Vorgehensweise Radwege und Radfahrmöglichkeiten auszuweiten durch Umnutzung eines Fahrstreifens, temporäre Sperrung oder Ausweisung von Spielstraßen sinnvoll. Hannover, München, Stuttgart, Berlin und viele andere Städte haben und sind mit gutem Beispiel voran gegangen, und Braunschweig muss nachziehen [1,2,3,4].
Kein Trend, sondern Umdenken
Immer mehr Menschen fahren Rad. Dieser Trend ist ein gesellschaftliches Umdenken, er wird nicht nur anhalten, sondern zunehmen, auch unter den Älteren. Es gehört eben nicht mehr zum guten Ton mit dem PKW in die Stadt oder zum Bäcker zu fahren. Mehr Fahrradfahrende brauchen einfach auch mehr Platz – das gilt genauso für Kinder und Familien. Warum gilt also ein Argument, welches vor Jahrzehnten für den Bau von ausladenden, komfortablen Straßen für immer noch mehr PKWs sorgte, jetzt nicht auch für den Radverkehr?
Umverteilung öffentlicher Raum
Die Umverteilung des öffentlichen Raums zugunsten von ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr ist längst überfällig. Daher ist der Ansatz vom ADFC „einfach mal machen“ recht unkonventionell, spiegelt jedoch den Unmut der Radfahrenden über den aktuellen Zustand gut wieder. Dennoch bietet er die Möglichkeit, von den skizzierten Maßnahmen diejenigen zuerst umzusetzen, die unproblematisch sind und relativ wenig Arbeitsaufwand verursachen – eine Priorisierung seitens der Verwaltung könnte sich da als sehr hilfreich erweisen.
Verkehrsraum als Reallabor
Prädestiniert für die Umsetzung wären die drei Vorschläge für die Casparistraße – hier könnten in einer Straße gleich 3 Maßnahmen gestartet werden: Die Straße für die Linksabbieger und den Durchgangsverkehr zu sperren und einige Parkplätze temporär umzunutzen, also sie mit Parklets zu bestücken – sei es um mehr Sitzfläche im öffentlichen Raum zu erhalten oder Fahrradabstellanlagen anzubringen. Seit 2018 haben wir die Verwaltung wiederholt nach Parklets gefragt und auf die Möglichkeiten hingewiesen. [5,6] Und da es sich dabei um temporäre Umsetzungen handelt, können die Maßnahmen ggf. rückgängig gemacht werden oder andere Lösungsansätze ausprobiert werden. Hier wird also der Verkehrsraum zum Reallabor.
Quellen:
[1] https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Eilenriede-und-Grosser-Garten-Stadt-Hannover-macht-Strassen-fuer-Radfahrer-frei
[2] https://www.muenchen.de/verkehr/aktuell/2020/pop-up-bike-lanes-stadtrat.html
[3] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mobilitaet-in-stuttgart-stadt-plant-zwei-temporaere-radfahrstreifen.04cd40cb-ec26-4de5-a3cb-041a48c6dba3.html
[4] https://www.deutschlandfunkkultur.de/berlin-wie-das-coronavirus-die-einrichtung-von.1001.de.html
[5] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1009317
[6] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016523