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Menschenrechte enden nicht am Stadiontor


Um über das DFL-Sicherheitspapier und die Konsequenzen aufzuklären, findet heute, am 17.12.2012 von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr ein Informationsstand an der Hamburger Str. / Ecke Rheingoldstraße sowie eine Flyeraktion statt.


Bereitschaftspolizisten betreten einen abgesperrten Stadionbereich
Foto: flierfy, flickr / Lizenz: CC-BY-NC-SA

Deutsche Fußballfans werden künftig stärker überwacht werden. Beispielsweise soll der Zugang der Polizei zu Videoüberwachungsanlagen erleichtert werden. Fans sollen in den Eingangsbereichen verstärkt auf mitgeführte Gegenstände überprüft werden. Das hat die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am 12. Dezember beschlossen.

  • Eine Übersicht der beschlossenen Anträge gibt es z.B. hier
  • Die Anträge im Volltext [PDF]

Die Piratenpartei bedauert die Entscheidung der Mitgliederversammlung zum Sicherheitspapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der Deutschen Fußball Liga und spricht sich gegen die Einführung von

  • Ganzkörperkontrollen
  • kollektive Bestrafungen von Fangruppen und
  • weitreichende Datenweitergabe von der Polizei an die Vereine aus

Die geplanten Maßnahmen sollen trotz großer, rechtlicher Bedenken und bundesweiter Proteste der Fans umgesetzt werden.

Hier einige Stimmen der Landtagskandidaten der Piratenpartei dazu

Harald Kibbat, Direktkandidat im Wahlkreis Braunschweig-Nord und 1. Vorsitzender des Stadtverbandes Braunschweig betont:

„Wir lehnen grundsätzlich die Einschränkung der Grundrechte ab. Dieses Papier stellt jeden Fussballfan unter Generalverdacht und ist die Vorstufe zum Überwachungsstaat. Die übertriebenen Sicherheitsbedürfnisse unseres Staates müssen bei solchen Veranstaltungen zurücktreten.“

Stefan Schulz, Kandidat auf der Landesliste:

„Die zur Verfügung stehenden Kompetenzen der Strafverfolgungsbehörden sind auch schon heute ausreichend. Weiterhin handelt es sich bei den Gewaltexzessen einiger weniger ‚Fans‘ nicht um ein spezielles Problem in Fussballstadien, sondern um ein gesellschaftliches Problem. Überflüssige Einschränkungen der Grundrechte verschleiern nur diese grundsätzlichen Probleme.“

„Fußballstadien sind keine Hochsicherheitsgefängnisse, die latent vorhandene Gewalt einiger ‚sogenannter‘ Fans lässt sich nur mit besser Aufklärungsarbeit zusammen mit den Vertretern der Fanclubs organisieren, Repressalien wie in diesem Papier sind nicht akzeptabel.“

findet Oliver Schönemann, Listenkandidat zu Landtagswahl und Kandidat im südwestlichen Braunschweig.

Mia Sophie Möller, Listenkandidatin und Direktkandidatin im Wahlkreis Braunschweig-West ergänzt:

„Eine enge Zusammenarbeit der Fanclubs zur Gewaltprävention ermöglicht ein Spielerlebnis ohne Gewalt und Gefahr. So kann man bereits im Vorfeld Probleme ansprechen und ausräumen.“