Atomausstieg

Atomkraftwerke haben nur einen einzigen Vorteil: Sie erzeugen kein Kohlendioxid. Diesen Vorteil haben aber regenerative Energien ebenfalls.

Im Gegensatz zu ihnen hat Kernspaltung aber viele Nachteile: Es wird strahlender Müll produziert, der aufwändig gesichert, transportiert und langfristig gelagert werden muss. Die Kraftwerke selbst sind nur mit großen Investitionssummen zu bauen, und stehen daher nur Großkonzernen zur Verfügung, gleichzeitig arbeiten die Anlagen nur schlecht mit der schwankenden Energieerzeugung z.B. aus Windkraft zusammen. Atomkraft wird massiv öffentlich bezuschusst, sowohl durch die kostengünstige Abnahme des Mülls als auch durch effektive Risikoübernahme von Unfällen durch die Gesellschaft anstatt durch Versicherungen der Konzerne.

Deutlich wird die Position der Piraten zum Beispiel im Programm der Niedersachsen:

Energiegewinnung aus regenerativen Ressourcen

Die PIRATEN Niedersachsen stehen für eine langfristig sichere Energieversorgung. Daher muss die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen und Atomkraft mittel- und langfristig durch nachhaltig verfügbare und umweltschonende Ressourcen ersetzt werden, wozu auch ein adäquater Ausbau der Verteilungsnetze notwendig ist. Dieser Standpunkt wird durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in Ökologie und Ökonomie gestützt.

In Frage kommen dabei generative, also praktisch unbegrenzt verfügbare Ressourcen wie Wind, Sonne, Wasser, Gezeiten und Geothermie sowie Biomasse als regenerative Energiequelle.

Wir wollen erreichen, dass durch (re-)generative Ressourcen sowohl am Strom- als auch am Wärme- und Treibstoffmarkt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs in Deutschland innerhalb einer Generation gedeckt werden können. Langfristig soll dieser Beitrag weiter erhöht werden.

Als optimales Ziel soll bis zum Jahr 2030 100% des Strombedarfs in Niedersachsen durch diese Energieträger gedeckt werden. Das minimale Ziel ist das Erreichen der 100%-Marke bis zum Jahr 2040.

Die PIRATEN Niedersachsen ermutigen Gemeinden in Niedersachsen ihren eigenen Energiebedarf zu 100% mit generativen und regenerativen Energiequellen zu decken und unterstützen sie bei entsprechenden Vorhaben.

Niedersachsen bietet als an der Küste gelegenes, weitgehend flaches Flächenland besonders gute Voraussetzungen zur Nutzung regenerativer und generativer Energieträger. Nach Einschätzung des Sachverständigenrates der Bundesregierung ist bundesweit ein Umstieg zu 100% möglich und erforderlich. Nach anderen Studien könnte ein Umstieg auch schon 2030 oder 2040 vollzogen werden. Niedersachsen sollte daher mit gutem Beispiel vorangehen.

Uns ist dabei bewusst, dass auch die Umstellung auf erneuerbare Energien Risiken birgt. Beispiele sind Gefährdungen bei exzessiver Nutzung von Wasserkraft und Geothermie, aber auch die Gewinnung von Biomasse in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Deswegen sind umweltverträgliche Verfahren zu bevorzugen, welche die Inanspruchnahme von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Naturgebieten minimieren.